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Episode 11123.10.2025

Unabhängig unternehmerisches Wachstum finanzieren

Ein CFO, vier Geschäftsbereiche und eine klare Vision

Was tun, wenn die Hausbank plötzlich abspringt? Für viele Mittelständler wäre das ein Schock. Für Johann Schmid-Davis, CFO der HÖRMANN Gruppe, war es der Startpunkt für eine strategische Transformation – und der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie unternehmerische Unabhängigkeit im Mittelstand neu gedacht werden kann.

In der aktuellen Folge von „Hoffnung ist keine Strategie“ spricht Christian Underwood mit Johann Schmid-Davis über die Entwicklung eines 70 Jahre alten Familienunternehmens, das sich vom klassischen Handwerksbetrieb zu einer diversifizierten Industriegruppe mit vier starken Geschäftsbereichen entwickelt hat – von Automotive über Kommunikation und Logistik bis hin zu Engineering. Gerade diese Vielfalt, sagt Johann Schmid-Davis, war in Krisenzeiten ein entscheidender Stabilitätsfaktor. Doch als 2010 nach der Finanzkrise die langjährige Hausbank überraschend ihre Kredite kündigte, wurde klar: Auch Stabilität braucht ein neues Fundament.

Vom Bankkredit zur Anleihe – ein Paradigmenwechsel

Statt in Abhängigkeit von Banken zu bleiben, entschied sich die HÖRMANN Gruppe für den Weg an den Kapitalmarkt. 2013 platzierte das Unternehmen seine erste Unternehmensanleihe – ein mutiger Schritt für ein Familienunternehmen, das bis dahin kaum öffentlich über Zahlen sprach. Johann Schmid-Davis beschreibt, wie daraus eine neue Finanzarchitektur entstand: mit stabilen Laufzeiten, planbaren Zinsen und einem ausgewogenen Mix aus Eigenkapital, Bankenfinanzierung, Schuldscheindarlehen und Anleihen. „Eine Anleihe ist für uns wie eine Betonfinanzierung“, sagt Johann Schmid-Davis. „Sie läuft fünf Jahre, unabhängig von Konjunktur oder Bankkonditionen – und schafft genau den Freiraum, den du brauchst, um strategisch zu investieren.“

Kapitalmarktfähig denken – und handeln

Der Schritt an den Kapitalmarkt ist kein Schnellschuss. Drei Jahre Vorbereitung, strukturelle Anpassungen und viel Überzeugungsarbeit waren nötig, um die HÖRMANN Gruppe kapitalmarktfähig zu machen. Neue Reporting-Strukturen, quartalsweise Veröffentlichungen und eine Holding-Struktur sorgten für Transparenz – und dafür, dass das Unternehmen heute international bei Investoren Vertrauen genießt. Besonders bemerkenswert: Die HÖRMANN Gruppe hat früh erkannt, dass Offenheit kein Risiko, sondern ein Wettbewerbsvorteil ist. Das Reporting wurde zur strategischen Disziplin – und Kapitalmarktexpertise zu einem Teil der Unternehmens-DNA.

Unabhängigkeit als strategisches Ziel

Was wie eine Finanzentscheidung klingt, ist in Wahrheit eine strategische Neuausrichtung. Die HÖRMANN Gruppe hat verstanden, dass Kapitalbeschaffung kein Selbstzweck ist, sondern ein Hebel für langfristige Handlungsfreiheit. In einer Zeit, in der viele Unternehmen über Abhängigkeiten von Banken, Lieferketten oder Konjunkturen klagen, zeigt dieses Beispiel: Unabhängigkeit ist planbar – wenn man bereit ist, Strukturen zu verändern und Verantwortung zu übernehmen.

Für wen sich diese Folge lohnt

Dieser Podcast ist Pflicht für CFOs, Strateg:innen und Unternehmer:innen, die über klassische Finanzierungswege hinausdenken wollen. Er zeigt, wie Mittelständler den Kapitalmarkt als Instrument für Stabilität, Wachstum und Freiheit nutzen können – und warum es sich lohnt, Finanzstrategie als Teil der Unternehmensstrategie zu begreifen.

🎧 Jetzt reinhören und entdecken, wie die HÖRMANN Gruppe Finanzarchitektur, Mut und Strategie miteinander verbindet.

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